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Wortlaut der Forderungen der anerkannten Naturschutzverbände des Landkreises Harz 2014

Die anerkannten Naturschutzverbände NABU, BUND und BNU und die GFN appellieren an den Landkreis Harz, das Landesverwaltungsamt und alle anderen verantwortlichen Behörden und Politiker, sich mehr als bisher für den Erhalt der einzigartigen Naturraumausstattung im Landkreis Harz und darüber hinaus im ganzen Harz einzusetzen .Dabei sehen die Verbände auch für das Jahr 2014 folgende Schwerpunkte; die bereits seit Jahren bestehen und den Handlungsbedarf aufzeigen:

  1. Die Verbände des Landkreises Harz setzen sich für den Erhalt und die Weiterführung des Biosphärenreservats „Karstlandschaft/ Südharz“ ein.
  2. Bis 2020 sollen entsprechend der 2007 beschlossenen “Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 10 % der öffentlichen Waldflächen nicht mehr forstlich genutzt, somit der Eigendynamik überlassen, werden. Die Verbände des Landkreises Harz fordern daher die Ausweisung von Waldschutzgebieten in den FFH Gebieten des Harzes und des Harzvorlandes, so: im Elendstal, im Selketal, im Bodetal, im Fallstein, im Huy und in den Laubwaldgebieten zwischen Wernigerode und Blankenburg.  
  3. Touristische Großprojekte, die mit maximalem Flächenverbrauch wie z.B. am Wurmberg bei Braunlage(Niedersachsen) umgesetzt wurden lehnen die Naturschutzverbände konsequent ab. Im Interesse des Naturschutzes aber auch im Interesse eines naturverträglichen Tourismus müssen die Planungen in Schierke (Sachsen-Anhalt) naturverträglicher gestaltet werden. Geplante Beschneiungsanlagen sind kein Ausdruck für einen schonenden Umgang mit dem Naturraum und werden daher abgelehnt.
  1. Das NSG Selketal ist nach wie vor durch den Bau von zwei Hochwasserrückhaltebecken bedroht. Bei der Planung wurden bisher Alternativen nicht berücksichtigt. Die Verbände fordern eine zeitnahe Umsetzung eines naturraumschonenden Hochwasserschutzes.
  2. Die Naturschutzverbände fordern von der Harzer Schmalspurbahn GmbH den Einsatz von Dieselloks zum Brocken bei erhöhter Brandgefahr.
    Um die Brockenstraße weitestgehend autofrei zu bekommen, muss die Brockenbahn aus Sicht der Naturschutzverbände die Belieferung für die Touristenversorgung verstärkt übernehmen. Konstruktive Absprachen mit allen Verantwortlichen sind längst überfällig.
  3. Der geplante Baumwipfelpfad am NSG Bodetal wird von den Naturschutzverbänden abgelehnt, da von ihm negative Beeinträchtigungen auf das NSG , auf das FFH und europäische Vogelschutzgebiet Bodetal ausgehen bzw. ausgehen können. Auch die Zunahme immer neuer Massenveranstaltungen in Naturschutzgebieten des Landkreises Harz wird mit Sorge registriert. Die Verbände lehnen daher Massenveranstaltungen in Schutzgebieten ab.
  4. Die Naturschutzverbände sehen mit Sorge, dass seit Jahren immer öfter Feldwege ganz oder teilweise umgepflügt werden. Feldraine verschwinden und mit ihnen auch ihre Schutzfunktion gegen Bodenerosion und ihre Rolle als Lebensraum. Die Verbände fordern, dem Einhalt zu gebieten.
  5. Mit Sorge wird wie in den vergangenen Jahren registriert, dass alte Baumalleen Straßenbaumaßnahmen zum Opfer fallen. Die Naturschutzverbände fordern, dass hier mit mehr Augenmaß und Berücksichtigung des Baumschutzes gearbeitet wird und nicht vorschnell vollendete Tatsachen geschaffen werden. Die örtlichen Nuturschutzbeauftragten sind einzubeziehen.
  6. Die Naturschutzverbände fordern kontinuierliche Effizienzkontrolle von Ausgleichs und Ersatzmaßnahmen
  7. Die Naturschutzverbände lehnen die Erteilung von Aufsuchungserlaubnissen sowie Forschungs-, Probe- und Gewinnungsbohrungen zur Gewinnung von Erdgas mittels Fracking kategorisch ab, weil es sich um eine Technologie handelt, deren Umweltauswirkungen kaum kontrollierbar und unerwünschte Folgen nicht wieder reparierbar sind.

Wernigerode, 15.02.2014

BUND ,Marco Jede, Ulrich Kasten, BNU, Dr. Werner Wandelt, Dr. Uwe Wegener, NABU, Dr. Gunter Karste

 

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