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Lichtbildervortrag:

13 Jahre Kamelforschung in Zentral-Australien


Die nächste öffentliche Vortragsveranstaltung der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg (Mittwoch, 8. April 2015, 19 Uhr, im Bildungshaus„Carl Ritter“ Raum „Einstein“ , Quedlinburg , Heiligegeiststraße 8) ist der Kamelforschung in Australien gewidmet.

Ja, es ist richtig - Kamele in Australien. (Bilder zum Vergrößern anklicken)

Ca. 20 000 Dromedare wurden in der Zeit von 1850 bis 1908 nachAustralien importiert. Sie stammten aus dem heutigen Gebiet von Rajastanin Indien und der Region Kandahar in Pakistan. Da die englischen  Kolonisten in Australien keine Erfahrung mit Kamelen hatten, bediente man sich des Wissens afghanischer Kamelhalter, die ihre Kamele nach Australien begleiteten und mit ihnen die Arbeit verrichteten. Ursprünglich versuchte man das Innere Australiens mit Pferden- und Ochsengespannen zu erschließen, was sich jedoch wegen des fehlenden Oberflächenwassers als unmöglich erwies. 000011 wilde DromedareDas Kamel als eines der best angepassten Wüstentiere war das ideale Transportmittel, um die trockenen Regionen im Zentrum zu erschließen. Die Kamele versorgten die weit verstreuten Farmen und Bergbauregionen mit Nachschub und hatten erheblichen Anteil am Bau der Eisenbahnlinien. Mit dem Aufkommen moderner Verkehrsmittel wurden die Dromedare zunehmend überflüssig und meist einfach in die Freiheit entlassen. Die Nachkommen dieser Tiere stellen heute die größte wildlebende Welt-Population von Dromedaren dar. Inzwischen ist ihre Zahl auf weit über 1 Million angestiegen. Das kann nicht ohne Probleme bleiben. Es ist notwendig, mehr über die Biologie der sehr scheuen Dromedare zu wissen.

Innerhalb der Zeitspanne von 1984 bis 2004 forschten die beiden Biologen Dr. Birgit Dörges und Dr. Jürgen Heucke an den verwilderten Dromedaren in Zentralaustralien. Die ersten beiden Forschungsaufenthalte wurden im Auftrag des Zoologischen Instituts der TU Braunschweig und von der  Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. DromedarbeobachtungDie Folgeuntersuchungen zwischen 1995 und 2004 wurden anfangs aus eigenen Mitteln getragen, später von der Australischen Forschungs-gemeinschaft, dem Landwirtschafts- und dem Umweltministerium Australiens gefördert. Innerhalb der Voruntersuchungen stellte sich alsbald heraus, dass die Dromedare nicht territorial gebunden sind und der sich entwickelnden Vegetation nach mehr oder weniger spärlichen Regenfällen folgen. Um eine individuell bekannte Kamelpopulation über längere Zeit genauestens zu untersuchen, wurde es notwendig, ein Forschungsgehege zu errichten. Bereits 1987 wurde ein 20000 ha großes Gebiet eingezäunt, in dem bis zu 400 individuell bekannte Kamele lebten. Innerhalb des Forschungsgeheges befand sich das Basislager "Camelot" – fernab von jeglicher Zivilisation. Die Versorgung erfolgte über das 360 km entfernt gelegene Alice Springs. Schwerpunkte der Untersuchungen waren die soziale Organisation und das Verhalten der Dromedare sowie die Physiologie und Ökologie der Tiere unter frei lebenden und natürlichen Bedingungen.Dromedarforscher

Wir sind sehr froh darüber, dass Frau Dr. Dörges und Herr Dr. Heuke uns über ihre einmaligen Forschungsergebnisse berichten. Selbstverständlich erzählen die Vortragenden auch von dem spannenden Leben in der einzigartigen  australischen Wildnis - mit Sandstürmen, langen Dürreperioden aber auch sintflutartigen Regenfällen in der Wüste Australiens.

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