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Der Harzwald

Die nächste öffentliche Vortragsveranstaltung der IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg findet am Mittwoch, den 10. Juni 2015, 19 Uhr, im Bildungshaus„Carl Ritter“ Raum „Einstein“ , Quedlinburg , Heiligegeiststraße 8) statt. Sie ist dem Thema „Heimische Waldgesellschaften“ gewidmet.

„Herzynia silva“ - Waldgebirge, so nannten die alten Römer die schier undurchdringliche Wildnis nördlich der Donau. Wenn auch der einstige Urwald planvoller Wirtschaftlichkeit gewichen ist, bestimmen noch heute ausgedehnte Wälder den Harz. Es ergibt sich die Frage Gibt es harztypische Wälder ? Welche Waldbilder bzw. Waldgesellschaften verdienen das Prädikat „typisch Harz“? Im Vortrag von Volker Hanebutt (Ballenstedt) wird darauf eine Antwort gegeben.

Der Begriff „Waldgesellschaften“ kommt vor allem in der Forstwirtschaft, aber auch in der Geobotanik und in der Pflanzensoziologie zur Anwendung. Die Abgrenzung von Waldgesellschaften kann als ein Ordnungssystem verstanden werden. In Mitteleuropa werden Waldgesellschaften vor allem als Pflanzengesellschaften beschrieben, bei denen der jeweilige Baumarten-Bestand ein besonders wichtiges Ordnungskriterium ist. Von natürlichen Waldgesellschaften wird dann gesprochen, wenn eine vom Einwirken des Menschen unabhängige Artengemeinschaft vorliegt, die durch Standort- und Klimabedingungen maßgeblich geprägt ist. Solche natürlichen Waldgesellschaften sind in Mitteleuropa kaum noch vorzufinden. Nahezu immer hat der Mensch und die Art und Weise seiner Naturnutzung die Artenzusammensetzung der anzutreffenden Waldgesellschaften maßgeblich beeinflusst. Die Abgrenzung und Charakterisierung der in der Regel anzutreffenden und durch die menschliche Tätigkeit beeinflussten Waldgesellschaften ist eine wichtige Voraussetzung für den richtigen Umgang mit dem Wald. Auch der heutige Wald soll durch die Forstwirtschaft standortgerecht entwickelt, genutzt und erhalten werden. Dabei erfahren Waldgesellschaften eine durchaus dynamische Entwicklung, z. B. auch im Ergebnis von Klimaveränderungen. Je besser der Mensch die Gesetzmäßigkeiten der Waldgesellschaften versteht und vor allem auch berücksichtigt, um so besser kann eine auf Naturnähe und Naturerhalt ausgerichtete Forstwirtschaft betrieben werden.

Volker Hanebutt stellt in seinem Lichtbildervortrag die natürlichen Waldgesellschaften unserer Region vor. Es werden die Beziehungen zu den Lebensraumtypen der EU-Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen dargestellt. Die genannte Richtlinie (aus dem Jahr 1992) ist eine Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union (EU). Sie wird umgangssprachlich auch als Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz FFH-Richtlinie) oder Habitatrichtlinie bezeichnet.

Die enge Wechselwirkung von Boden, Klima und Vegetation wird exemplarisch an Hand der forstlichen Standorterkundung aufgezeigt.

Die nachstehenden Bilder zeigen ein Beispiele dafür, wie  durch Aufforstung standortgeprägte Waldgesellschaften entstehen:

Blanke Sandflächen am Regenstein (Blankenburg) um 1900Hanebutt Regensteingebiet um 1900

Flechten - Kiefernwald 100 Jahre später an gleicher Stelle (Heers)Hanebutt Flechten Kiefernwald im Heers

 

 

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