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25.3. 09 Frühjahrsblüher der Harz- und Vorharzregion

Nach langer Winterzeit eröffnet von den einheimischen Pflanzen Anfang bis Mitte März der Bömische Goldstern (auch Felsen-Goldstern) ( Gagea bohemica) den Blütenreigen (siehe Bildergalerie) . Dieser kleinste Goldstern wird nur 3-8 cm hoch, hat ganz schmale, fast fadenartige kurze Blätter und wächst vor allem in Silikattrockenrasengesellschaften z. B. unmittelbar auf anstehendem Sandstein. Dieser sehr seltene zwergige Goldstern hat einen Verbreitungsscherpunkt im Sandsteinhöhenzug von den Gegensteinen bei Ballenstedt bis Langenstein. Er ist ein unbedingt schutzbedürftiger Juwel der Flora Quedlinburgs und kommt z. B. im Bereich des Luftenberges vor.

Auch der allgemein bekannte, naturgeschützte Märzenbecher (Leucojum vernum) ist ein ausgesprochener Vor-Frühlingsbote, der je nach Standort Mitte März bis Anfang April blüht. Im Zehling bei Ballenstedt hat diese recht seltene Pflanze ein ausgesprochenes Massenvorkommen entwickelt. Auch in einigen Bach- und Flußtälern des Harzes ist der Märzenbecher anzutreffen. Dies gilt z. B. für das Selketal und hier vor allem auch für den Bereich, der nach bestehenden Plänen zum Überflutungsbereich eines geplanten Hochwasser-Stauwerkes gehört. Wenig bekannt sind die Vorkommen im Amtmannstal, die sich mit unterschiedlicher Individuenanzahl beginnend in unmittelbarer Nähe des Ballenstedter Schloßkomplexes bis hinauf zu den Quellwiesen im Bereich des Kleinen Bruchholzes ( siehe Bildergalerie) und sogar in Richtung Mittelberg hinziehen. In den letzten Jahren ist vor allem das aus Südeuropa stammende Scheeglöckchen (Galanthus nivalis) zunehmend Bestandteil der heimischen Flora geworden. Es ist an vielen Plätzen in der Nähe von Gartenanlagen, an Wegen und Straßen (mit gelegentlicher Gartenabfall-„Entsorgung“ ) und auch an Bächen und Flüssen bedingt durch Anschwemmung ( z. B. Selketal oberhalb von Meisdorf !) zu finden. Durch die dauerhafte, stabile Vermehrung über Samen entwickelt sich das Schneeglöckchen zu einer einheimischen Pflanze. Eine ähnliche Entwickung ist für den ebenfalls aus dem Süden stammenden Winterling ( Eranthis hyemalis) zu erwarten, wenn sich milde Winter häufen sollten. Der Winterling ist z. Z. noch stark an die Nähe von Gartenanlagen oder an gezielte Anpflanzung gebunden, eine Wasserverfrachtung ist nicht zu beobachten. Nur in Einzelfällen scheinen sich in der Vorharzregion in lichten Waldungen kleine isolierte, aber stabile Vorkommen zu entwickeln.

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