Kopf Verein

Der Wollschweber

Der Große Wollschweber (Bombylius major) aus der Gruppe der Woll- oder Hummelschweber ist besonders im Frühjahr häufig zu beobachten. Die Schweber gehören zu den Fliegen (Brachycera) und besitzen somit nur ein Flügelpaar. Die Tiere sind bis 12 mm lang und, wie mit einem dunkel- bis hellbraunen Pelz, dicht behaart. Sie haben lange Beine und einem auffälligen, langen Saugrüssel, der meist gerade nach vorn gestreckt ist. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordamerika, Europa und Nordafrika bis Asien. Sie bevorzugen als Lebensraum freie Flächen wie Weg- oder Waldrändern, Wiesen oder Lichtungen, auch in Gärten sind sie zu beobachten. Sie sitzen gern in der Sonne um sich aufzuheizen. Die Männchen haben bevorzugte Sitzplätze, wo sie auf Weibchen warten, und verteidigen diese auch gegen andere Rivalen. Sie sind sehr gewandte Flieger und saugen, ähnlich wie Kolibris, im Flug vor den Blüten schwirrend mit ihrem Rüssel Nektar.

Die Larven der Wollschweber leben im Unterschied zu ihren Eltern als Brutparasit an den im Boden lebenden Larven von Solitärbienen, möglicherweise auch Grabwespenlarven. Die Weibchen werfen ihre Eier bevorzugt in der Nähe solcher Bruthöhleneingänge ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven besitzen bis zur ersten Häutung Beine und krabbeln selbständig in die Nester ihrer Wirte. Hier ernähren sie sich anfangs von den Vorräten der Larven. Mit den weiteren Häutungen verlieren sie ihre Beine und sind nun von madenartiger, beinloser Gestalt. Sie saugen sich an der Wirtslarve fest, um diese auszusaugen. Sie überwintern im Wirtsnest und verpuppen sich im Frühjahr. Die Puppen sind beweglich und können sich mit Hilfe von Zähnchen am Vorderende und Borsten am Hinterende aus den verschlossenen Brutzellen befreien, bevor sie dann etwa ab März schlüpfen.

Groer Wollschweber 1

Bild: Dr. Edgar Schliephake