Kopf Verein

Die Echte Schlüsselblume (Primula veris) erobert den Quedlinburger Ochsenkopf zurück

Der  sogenannte Ochsenkopf ist ein Hügel am Bicklingsbach. Er ist die erste Erhebung des östlich von Quedlinburg gelegenen Höhenzuges der Seweckenberge. Der Ochsenkopf wurde erst nach 1945 teilweise aufgeforstet. Dadurch gingen viele Standorte  seltener Pflanzenarten verloren, z. B. auch Vorkommen des Adonisröschens. Die nach Norden geneigte Fläche wurde sicher schon immer als Ackerland  bzw. immer als  Wiese genutzt. Der Wiesenteil ist durch eine am Ackerland  endende  Geländestufe  gegliedert. Ganz am Ende  dieser Geländestufe überlebte ein sehr kleinflächiges Vorkommend   der Echten Schlüsselblume die  Veränderungen der  Pflanzenwelt des Ochsenkopfes.

Über Jahrzehnte hinweg kamen hier immer nur einige Exemplare der Echten Schlüsselblume zur Blüte. In den letzten Jahren hat sich dies in einer sehr kurzen Zeitspanne   erheblich verändert. Heute  sind in der viele Hektar großen Rasenfläche oberhalb und unterhalb der Geländestufe zahlreiche Primel zu finden.

Was mag diese schnelle Ausbreitung bei unveränderter Landnutzung ausgelöst haben? Die  Entfernung zwischen den Einzelpflanzen ist in den Randbereichen des Gesamtareals dabei  teilweise noch beträchtlich, sie kann mehrere 10 m betragen. Es ergibt sich die Frage, wie die Samen, die über keinen Flugapparat verfügen, diese Entfernung überbrücken.  Es lohnt sich, diese Ausbreitung einer sehr attraktiven einheimischen Pflanzenart  zu beobachten. In unserer  Region  bevorzugt diese Primelart Halbtrockenrasen. Erleben wir hier eine nicht erwartete  Auswirkung der Klimaveränderungen ? Sind Ausgangspflanzen vorhanden, ist diese Ausbreitung der Echten Schlüsselblume übrigens auch auf Gartenflächen zu beobachten.

Auf der Kuppe des Ochsenkopfes wuchs seit den 70ger Jahren  auf blankem Sand eine Kiefer. Jetzt hat die Trockenheit der letzten Jahre das Leben auch dieser Kiefer beendet.  Nun hat ein Sturm den Baum umgeblasen.

In der Nähe ist im gleichen Zeitraum ein Walnussbaum langsam in die Breite gewachsen.

Nie wuchsen spontan im Umfeld junge  Nussbäume. Das ist jetzt der Fall.Im Schutz der abgestorbenen Kiefer kommen die ersten jungen Nussbaumsämlinge zu ihrer Entwicklung. Hier kann vor  Ort der beginnende Florenwechsel erlebt werden.

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