Zu Beginn des Jahres 2011 hat ein Investor Planungsunterlagen zu dem Vorhaben „ Baumwipfelpfad Roßtrappe“ eingereicht. Die Unterlagen beinhalten u. a. einen Umweltbericht und eine Umweltverträglichkeitsprüfung (FFH-VP). Aus den Unterlagen wird ersichtlich, dass das Vorhaben schwerwiegende Eingriffe in das Landschaftsbild beinhaltet und eine Realisierung des Vorhabens den Lebensraum geschützter Arten irreversibel beeinträchtigen würde. Aus den Planunterlagen wird auch ersichtlich, dass der Baumwipfelpfad in einem Waldbereich errichtet werden soll, der keineswegs typisch für einen intakten produktiven Harz-Laubwald ist. Er soll überwiegend in einem Waldbereich errichtet werden, der eine Kampfzone der „krummschäftigen“ Traubeneichenbestockung auf trockenen Felshalden und Felskuppen darstellt. Im vorliegenden Fall soll die Abwägung aller Pro- und Kontra-Argumente (z. B. wirtschaftliche Interessen, Natur- und Umweltschutz) auf der Ebene der Stadt Thale erfolgen. Im Prozess solcher Abwägungen stellt sich nicht selten heraus, dass die für die Interessensabwägung Verantwortlichen nicht ausreichend über die Auswirkungen eines Vorhabens informiert sind. Deswegen hat die Interessengemeinschaft Ornithologie und Naturschutz ihren Appell zum Schutz des Wanderfalken im Bodetal bei Thale (siehe Rubrik Presseinformationen ) mit Datum 10. 12. 2011 über das Büro des Stadtrates Thale auch direkt an alle Stadträte gerichtet. Mit den nachfolgenden aktuellen Aufnahmen wird die Vor-Ort-Situation im Vorhabensgebiet vorgestellt.
Dr. W. Wandelt, IG Ornithologie und Naturschutz Quedlinburg, 2. 2. 2012
Krummschäftiger, niedrigwüchsiger Eichenhangwald auf felsigem Untergrund
Trasenführung im schwachwüchsigen Wald
Wald in der Kampfzone
Trassenführung durch Birkenwald
Altbuchenbestand kurz vor der Fällung