Pilze aktuell - Oktober 2020

Schönfußröhrling (Caloboletus calopus)

Seit kurzem gibt es eine eigene Gattung der Schönfußröhrlinge. Sie gehören in die Familie der Dickröhrlingsverwandten. Dieses sind sehr treffende Bezeichnungen, wenn man sich das Foto anschaut oder den Pilz direkt in der Natur betrachtet von Juli bis Oktober.

Die kräftigen Fruchtkörper haben eine Hutbreite von 10 - 20cm. Halbkugelig bis dick posterförmig ist das Erscheinungsbild des Hutes, mit steingrauer bis oker brauner Färbung. Anfangs ist der Rand eingerollt und die Oberfläche fein samtig filzig und trocken und im Alter kahler. Die Röhren und Poren sind gelb, später etwas olivgrünlich. Unter Druck laufen sie blau grünlich an. Der 5 - 15cm lange Stiel ist oben gelb, unten leuchtend karminrot und an der Stielbasis brünlich. Ein farblich variables erhabenes Netz in weiß, gelb, rot oder braun ziert den Stiel. Er ist bauchig-keulig oder knollig geformt und von fester Beschaffenheit. Das Fleisch ist weißlich bis blassgelblich und läuft beim Zerschneiden blaugrünlich an. Der Geschmack ist bitter und der Geruch unangenehm säuerlich. Der Schönfußröhrling zählt zu den Giftpilzen und steht in der Gefahrengruppe 3 der Roten Liste. Montane Nadelwälder mit sauren nährstoffarmen Böden, wie z.B. der Bayrische Wald, sind bevorzugte Besiedlungsgebiete, wo er häufig wächst. In Höhenlagen Mitteleuropas ist er nur zerstreut anzutreffen in Nadelwäldern oder unter Rotbuchen und seltener unter anderen Laubbäumen. Einige Verwechslungsmöglichkeiten gibt es. Satansröhrling, Netzstieliger Hexenröhrling, Rotfußröhrling, Gallenröhrling, Wurzenlnder Bitterröhrling, Rosahütiger Schönfußröhrling und Steinpilz wären da zu nennen.

 

Foto: Annette Meves