Pilze aktuell - Januar 2021
Blasiger Becherling (Peziza Vesiculosa)
Am 1. Januar begann auch ein neues Pilzjahr. Seltsame Löcher auf einem mit Pferdemist gedüngten Acker entpuppten sich bei der ersten Wanderung als Blasige Becherlinge. Die eigentlich von März bis in den späten Herbst vorkommenden Pilze hatten es in einer geschützten Lage geschafft, ca. 100 Fruchtkörper auszubilden. Sie wachsen sehr gesellig und bilden manchmal massenhafte Vorkommen und sind überall häufig anzutreffen. In dicht gedrängten Gruppen sind die Pilze oft aus Platzmangel stark deformiert. Mischwälder, gut gedüngte Böden, Misthaufen, Beete und Rindenmulch werden gern von den Blasigen Becherlingen besiedelt.
Die Fruchtkörper sind 2 -12 cm im Durchmesser und 2 - 6 cm hoch. Die jungen Pilze sind erst kugelförmig oder schüsselförmig mit einer kleinen Öffnung. Mit zunehmenden Alter wird die Öffnung größer, die Ränder reißen ein und der Fruchtkörper klappt weiter auseinander. Außen ist eine mehlig- kleiige Oberfläche zu sehen, okerfarben bis hellbraun. Die Innenseite ist glatt, hellbraun bis dunkelbraun. Das Fleisch ist weißlich bis hellbraun, glasig und brüchig. Ebenso gefärbt ist der meist schiefe kurze Stiel. Der Geruch ist neutral.
Der Blasige Becherling zählt zwar zu den essbaren Pilzen, ist aber nicht als Delikatesse hervorzuheben. Er besitzt keinen nennenswerten Eigengeschmack, sondern nimmt gerne den Geschmack des Substrates an, auf dem er wächst. Falls jemand ihn zubereiten möchte, sollte man Fruchtkörper bevorzugen, die auf Pferdemist gewachsen sind.
Foto: Annette Meves