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Der Felsen-Goldstern blüht !

Nur wenige Gegenden können mit dieser botanischen Rarität aufwarten, dem Felsen-Goldstern (Gagea bohemica), auch Böhmischer Goldstern genannt. Er gehört zu den Liliengewächsen und zu den ersten Frühblühern. Sehr früh im Jahr, oft bereits im Januar, öffnet er in exponierten sonnigen Lagen mit kargem Bodenbewuchs seine gelben Blüten. Dicht über dem Boden duckt er sich ähnlich einem Krokus mit kurzem Stiel, um nicht den eisigen Winden ausgesetzt zu sein. Eine einzelne Pflanze bildet ein bis vier Blüten aus, ein Bestand kann einen ganzen Blütenteppich bilden. Beim Böhmischen Goldstern wurden früher nach morphologischen Merkmalen zwei Unterarten unterschieden (ssp. bohemica und ssp. saxatilis.) . Neuere Untersuchungen zeigen, dass eine eindeutige Unterscheidung nicht möglich ist. G. bohemica ist bedingt durch variierende Chromosomenzahlen eine phänotypisch sehr variable Art.

Der recht häufige, später blühende Wald-Goldstern (Gagea lutea) zeichnet sich durch einen langen Blütenstängel aus, an dessen oberen Ende eine mehrblütige Scheinddolde gebildet wird.

Auf Grund seiner Seltenheit wird der Felsen-Goldstern in der Roten Liste gefährdeter Arten geführt.In unserer näheren Umgebung sind Bestände unter anderem am Quedlinburger Luftenberg (Flächennaturdenkmal) und in den Seweckenbergen zu finden.

Bilder: Werner Wandelt

Bestand des  Böhmischen Goldsterns  im Raum Quedlinburg Standort auf einer Sandstein-Felsrippe
   
Ein Trupp blühender Pflanzen Detail