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Bericht zur Teilnahme der IG Saatguttradition am International Afternoon im Rahmen des Programms zur Friedensdekade der Evangelischen Kirche in Quedlinburg am 12.11.2022

Unsere Interessengruppe ist gern der Einladung der Partnerschaft für Demokratie der Welterbestadt Quedlinburg und der Evangelischen Kirchengemeinde gefolgt und hat sich an der Gestaltung des International Afternoons beteiligt. Die Veranstaltung sollte dem Kennenlernen und „Zusammenfinden“ von alteingesessenen Quedlinburgern mit „Neubürgern“ unserer Stadt und ihrer Nachbargemeinden dienen. Diese kommen vielfach der Arbeit wegen aus dem Ausland in die Institute von Quedlinburg und Gatersleben. Man kann deshalb die Gruppe, die sich am 12.11. zusammengefunden hat, durchaus als „international community“ betiteln.

Waren es im ausgehenden Mittelalter noch die Reichstage der deutschen Herrscher und die Hofhaltung des Stiftes, deren Strahlkraft in viele Länder Europas reichte, haben in den letzten zwei Jahrhunderten Saatzucht und Samenhandel diesen internationalen Part für Quedlinburg übernommen. Ein guter Grund also, mit einer Führung entlang des Züchterpfads die internationalen Verflechtungen der Quedlinburger Züchterhäuser zu illustrieren und damit den Einstieg in die Veranstaltung zu finden. So kann man sich am Eingang des Dippe-Hofes auf historische Fotos und Frachtdokumente beziehen, nach denen Dippe-Saatgut schon vor mehr als hundert Jahren mit Seefracht auf die Reise nach Osaka oder Buenos Aires geschickt wurde (https://zuechterpfad.khv-quedlinburg.de/index.php/stationen/station-6). Vor einer anderen Station des Züchterpfads, der Grußdorfschen Villa, kann auf eine Urkunde über die Teilnahme und Auszeichnung der alten Quedlinburger Züchterfamilien Grußdorf/Grashoff auf der Weltausstellung in Chicago 1893 verwiesen werden (https://zuechterpfad.khv-quedlinburg.de/index.php/stationen/station-5).

Die Führung je einer deutsch- und englischsprachigen Gruppe erfolgte durch unsere IG-Mitglieder Matthias Stier, Brigitte Finger und Hartmut Klein. Den o.a. Fakten zur Saatzuchtgeschichte konnten wir weitere interessante Details aus dem eigenen Arbeitsleben beifügen, darunter über Ex- und Importe oder Handelsreisen in mehr als vierzig Länder. Das kam offensichtlich bei den internationalen und einheimischen TeilnehmerInnen gut an. Bei dem anschließenden gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus wurde mit Gesprächen und einem Kurzfilm der Interessengruppe über die heutige Arbeitswelt von Wissenschaft, Saatzucht und Samenhandel in Quedlinburg der Bogen in die Gegenwart geschlagen.

Natürlich spielte das „Woher“ dabei eine wichtige Rolle. So haben wir festgestellt, dass mit den Gästen dieses Tages nun auch Kostarikaner, Brasilianer und US-Amerikaner auf dem Züchterpfad „gewandelt“ sind. Schön für uns Saatgutveteranen, dass die internationale Ausstrahlung der Quedlinburger Saatzuchttradition ihre Fortsetzung findet. Und es war für uns eine gute Erfahrung, das zwanglose Zusammenwirken vom Gastgeber, der Evangelischen Kirchengemeinde, Herrn Golka von der Partnerschaft für Demokratie, den TeilnehmerInnen seitens des Ökogartens und des Kulturzentrums Reichenstraße zu beobachten.

Gut, dass wir mit solchen Begegnungen einen kleinen Beitrag dazu leisten können, dass sich Menschen verschiedener Länder und Kulturen besser verstehen lernen.

B2 QLB 1992 Samen Mauser

© IG Saatguttradition

21M1164

© Jürgen Meusel

International Afternoon 12.11.22 2

© Gernot Golka

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