Neben den öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, an denen die IG Saatguttradition teilnimmt oder die sie selber organisiert, hat sie sich auch der Sicherung und Auswertung von Originalquellen zur Geschichte der Saatzucht verschrieben. Bis zu seinem Ableben im Vorjahr hatte sich vor allem Rolf Bielau damit beschäftigt. Er hat hinsichtlich dieser Arbeit eine schwer zu schließende Lücke hinterlassen. Umso dankbarer sind die anderen IG-Mitglieder dafür, dass sich nunmehr Brigitte Finger und zunehmend die neu zu uns gestoßene Steffi Pisu damit beschäftigen.
In diesem Kontext wurde am 24.04.2023 die für unser Thema verantwortliche Archivarin im Landesarchiv Sachsen-Anhalts, Bereich Merseburg, bei uns in Quedlinburg begrüßt. Frau Paul erhielt bei einem Rundgang am Züchterpfad einen ersten Einblick in unsere Arbeit. Anschließend half sie uns im Rahmen einer Konsultation, wesentliche Kriterien der Archivarbeit besser zu verstehen. Wir legten ihr dafür Beispiele von Dokumenten vor, die unserer IG in letzter Zeit übergeben worden sind. Ihre besondere Aufmerksamkeit fand dabei ein Fund von bisher unbekannten „Dippe-Dokumenten“, der glücklicherweise durch Steffi Pisu gesichert werden konnte. Ein gemeinsamer Besuch im Stadtarchiv Quedlinburgs zur Abstimmung einer gewissen Arbeitsteilung rundete das Programm ab.
Wir betrachten diese beiden Gespräche als sehr nützlich, weil wir als Amateure in Sachen Geschichtsforschung und Archivwesen dadurch eine Richtschnur für unsere weitere Arbeit mit dem historischen Schriftgut erhielten. Frau Paul äußerte sich sehr anerkennend zu unseren ehrenamtlichen Aktivitäten, ohne die die staatlichen Archive häufig keinen Zugang zu den Originalquellen erhalten würden.
Wir möchten aus diesem Anlass Besucher:innen dieser Website aufrufen, sich bei Funden oder Nachlässen zum Saatzuchtthema an uns zu wenden.
Gern schauen wir das bei Ihnen gelandete Material an und führen es nach entsprechender Bewertung einer systematischen Erfassung in den öffentlichen Archiven zu. Damit können wichtige Zeitzeugnisse erhalten und für Forschungs- oder Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt werden.