Die Leiterin des Klubs, einer anderen Sektion unter dem Dach unseres Kultur- und Heimatvereins, Ulrike Lohwasser, bemüht sich ständig, den Besuchern ihrer Vortragsveranstaltungen im Carl-Ritter-Bildungshaus ein abwechslungsreiches Programm aus verschiedensten Themenkreisen anzubieten. Diesmal war unsere IG mit einem Vortrag zum Quedlinburger Züchterpfad dran.
Regelmäßige Besucher unserer Website haben ja schon längst eine Vorstellung vom Züchterpfad. Und wir wollten an diesem Abend nicht einfach nur einen virtuellen Rundgang entlang der Stationen des Züchterpfads unternehmen, sondern uns gemeinsam mit den Vortragsgästen auf eine Zeitreise mit Bildern zur Saatzuchtgeschichte begeben. Außerdem wollte wir aber auch den Werdegang des Projektes Züchterpfad und all die damit verbundenen Mühen ehrenamtlicher Arbeit vorstellen.
Der Abend war ein voller Erfolg – Besucherrekord im Klub – 72 Gäste wollten mit uns auf die Zeitreise gehen! Sehr zur Freude der Klubvorsitzenden, und eine große Genugtuung für die Mitglieder unserer Gruppe. Diese hohe Resonanz zeigt einmal mehr, dass das Interesse an der Saatzuchtgeschichte unter den Quedlinburgern ungebrochen ist. Wir begrüßten viele alteingesessene Quedlinburger Bürger, die einst selber im Institut für Züchtungsforschung oder den Betrieben der staatlichen Saatgutwirtschaft gearbeitet haben oder aber am Rande der Veranstaltung über die Arbeit ihrer Vorfahren bei Dippe, Mette, Schreiber und Co. berichten konnten. Aber es kamen sogar Bewohner aus den umliegenden Dörfern, deren Familien einst für die großen Quedlinburger Saatzuchtfirmen gearbeitet hatten.
Uns wurde dabei von Herrn Bodenstein aus Warnstedt ein historisches Dokument übergeben, dass in unseren Sammlungen einen besonderen Stellenwert einnehmen wird – ein Vermehrungsvertrag seiner Familie über 20 Morgen Zuckerrübensamen für Gebr. Dippe aus dem Jahr 1900! Dieses Dokument gelangt damit gerade rechtzeitig zum Jahr der 200. Wiederkehr des Geburtstags des Firmengründers Gustav Adolf Dippe wieder an die Öffentlichkeit.
Die Besucher des Abends waren sich auch mit unser IG einig, dass es höchste Eisenbahn wird, dass Stadtverwaltung und Denkmalschutzbehörde endlich etwas gegenüber den Eigentümern des Dippehofzugangs unternehmen, um dem unwürdigen Zustand des Denkmalumfelds ein Ende zu setzen.
Wir möchten bei dieser Gelegenheit wieder einmal dazu aufrufen, sich bei Funden oder Nachlässen zum Saatzuchtthema an uns zu wenden. Gern schauen wir das bei Ihnen gelandete Material an und führen es nach entsprechender Bewertung einer systematischen Erfassung in den öffentlichen Archiven zu. Damit können wichtige Zeitzeugnisse erhalten und für Forschungs- oder Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt werden.
Vermehrungsvertrag der Familie Bodenstein über 20 Morgen Zuckerrübensamen für Gebr. Dippe aus dem Jahr 1900